Der amerikanische Action-Thriller mit dem Titel Tyler Rake: Extraction erschien 2020 und war zunächst über die beliebte Streaming-Plattform Netflix verfügbar. Die Produktionskosten beliefen sich auf rund 65 Millionen Dollar. Regie führte der relativ unbekannte Regisseur, Schauspieler, Stuntman und Koordinator Sam Hargrave, der unter anderem für seine Arbeit an einer Reihe von Filmen des Marvel Cinematic Universe bekannt wurde.
Sowohl der Film als auch einige seiner Darsteller wurden vielfach nominiert. Beispielsweise nannten ihn 2021 US-amerikanische und kanadische Kritiker als besten Actionfilm in der Kategorie Critics’ Choice Super Award. Der Hauptdarsteller Chris Hemsworth bekam gleich zwei Nominierungen und eine Auszeichnung. Er gewann den People’s Choice Award für die beste schauspielerische Leistung in einem Actionfilm. Darüber hinaus wurde auch die Arbeit der Filmtechniker an den visuellen Spezialeffekten gewürdigt und nominiert.
Tyler Rake – der furchtlose Held
Der kriegsmüde Söldner namens Tyler Rake (Chris Hemsworth) ist ein knallharter Draufgänger, der zum Menschentyp „harte Schale, weicher Kern“ zuzuordnen ist. Im Laufe seiner Karriere meisterte er bereits diverse Schicksalsschläge und wurde immer wieder angeheuert, um gefährliche Spezialaufträge auszuführen und für andere die heißen Eisen aus dem Feuer zu ziehen.
Dann bekommt er den Auftrag, einen kleinen Jungen zu retten. Allerdings handelt es sich gewissermaßen um einen VIP. Der zu rettenden Junge namens Ovi Mahajan Junior ist der Sohn des Drogenbosses und kriminellen Oberhauptes Ovi Mahajan. Seine Mission führt ihn in die Hauptstadt Bangladeschs, Dhaka. Tyler gibt sich alle Mühe, möglichst geschickt vorzugehen, doch sein Plan läuft schief. Es scheint, dass mehr Menschen Wind von der Sache bekommen haben und ihn in die Finger kriegen wollen. Der Jäger wird schließlich zum Gejagten. Er ist nicht gänzlich allein. Es gibt eine Handvoll Mitstreiter und alte Freunde, die im eher hinderlich werden. Die Situation scheint immer aussichtsloser, doch Tyler ist fest entschlossen, seine ursprüngliche Mission trotz aller Widrigkeiten wie anfänglich geplant zum Abschluss zu bringen.
Wie bei vielen Actionfilmen kann die Frage nach der Glaubwürdigkeit der gezeigten Handlungen nur dahingestellt bleiben. Denn es gibt derartig viele Gefechtsszenen, in denen unzählige Geschosse wie von magischer Hand das Ziel verfehlen. Auch die häufigen akrobatischen Handlungen suggerieren des Öfteren, dass einige der Charaktere eigentlich mit Superkräften ausgestattet sein müssten, um immer wieder aufzustehen und derartig übermenschliche Leistungen vollbringen zu können. Es sind im Allgemeinen keine schauspielerischen oder gravierenden filmtechnischen Schwächen festzustellen. Die Geschichte wirkt allerdings ein wenig sehr konstruiert. Der Film hat zu Recht eine Altersfreigabe ab 18 Jahren, da es im Film an Brutalität wirklich nicht mangelt. Der 117-minütige Streifen vermag es, ein absolutes Popcorn-Kino-Feeling zu erzeugen, und aufgrund des erhöhten Geräuschpegels, der in großen Teilen des Films vorherrscht, sollten raschelnde Chipstüten auch kaum einen der Mitzuschauer belästigen. Der Film ist für waschechte volljährige Actionfans fast schon ein Muss – absolute Empfehlung!